In der Behandlung von Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit neurologischen Störungen ist das NDT-Bobath-Konzept (Neurodevelopmental Treatment) ein weit verbreitetes Therapiekonzept. Es basiert auf neurophysiologischer Grundlage und bezieht den Menschen und sein Umfeld umfassend mit ein. Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Fachdisziplinen untereinander und mit den Angehörigen. Das Bobath-Konzept ist ein lösungsorientiertes Vorgehen mit Befundaufnahme und Behandlung von Menschen mit Bewegungs- und Haltungsstörungen aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Hirnschädigung.
Das NDT-Bobath-Konzept ermöglicht ein reflektierendes Handeln und eine stetige Weiterentwicklung durch das Integrieren von neu gewonnenem Wissen. Dies können Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften, Bewegungswissenschaften, der Entwicklungspädiatrie, der Psychologie und der Pädagogik sein. Der therapeutische Prozess basiert auf der «Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeiten, Behinderung und Gesundheit» (ICF-CY). Damit ist es möglich, das Kind mit seinen Entwicklungsbesonderheiten im Hinblick auf das Ausmass der Teilhabe in der Familie und im Umfeld zu beschreiben, die Bedürfnisse des Kindes und seiner Familie können ermittelt werden (vgl. Kraus de Camargo & Simon, 2011).
Wissenschaftliche Basis des DAS in Entwicklungsneurologischer Therapie